Mit digitaler Innovationskraft in die Zukunft der Aquakultur

Mit dem Projekt „Digitalisierung der landgestützten Garnelenzucht in Deutschland mittels KI basierter Auswertung bildgebender & akustischer Systeme“ wird die Garnelenzucht fit für die Zukunft gemacht. Mit diesem neu entwickelten Online Tool können Ihr die Anzahl von Garnelen auf jpg.-Fotos ermittlen (Kein Foto zur Hand? Unten auf dieser Seite findet ihr Bilder zum herunterladen und ausprobieren).

Während Branchen wie Medien, Lebensmittel, Telekommunikation und Bankwesen in Bezug auf die Digitalisierung bereits einen langen Weg zurückgelegt haben, steckt die Aquakultur laut einem Bericht der Boston Consulting Group noch in den Anfängen. Dabei könnte die Digitalisierung gerade im Bereich der Tiergesundheit einen entscheiden Fortschritt mit sich bringen; Da der Fischzüchter nicht die exakte Biomasse an Fisch/Garnele in seinen Becken kennt (sondern nur die rechnerische Biomasse) kann es zu einer Überfütterung kommen, wenn die Tiere zum Beispiel weniger wachsen als angenommen. Das ist nicht nur nachteilig für den Ertrag der Fischzüchter, sondern kann sich auch negativ auf das Tierwohl bzw. die Tiergesundheit auswirken. Denn die im System verbleibenden Futterreste, senken die Wasserqualität und erhöhen die Belastung durch Keime. Auch beeinträchtigen sie die Funktion der Filtertechnik und führen zu ungenauen Werten bei den Messsonden, mit denen die Wasserqualität kontrolliert wird.

Dass Problem entsteht weil in vielen Aquakulturbetrieben die Menge an Futter auf der Basis theoretisch errechneter Fütterungstabellen bemessen wird und nicht an dem tatsächlich Fressverhalten der Tiere. Oft macht auch die Wassertrübung es dem Personal schwer die Futtermengen manuell an der Fressaktivität der Tieranzupassen um eine Überfütterung zu verhindern.

Mit dem Projekt MonitorShrimp soll die Fütterung von Garnelen zukünftig nicht mehr auf Basis ungenauer Fütterungstabellen sondern auf Basis exakt berechneter Biomasse basieren: Moderne Bild- und Tonerfassungs- Technologien in Verbindung mit künstlicher Intelligenz, unter anderem entwickelt vom Projektpartner MonitorFish GmbH, bieten bereits heute die Basis für eine optimierte digitale Fütterung. Beispielsweise kann das Fressverhalten indirekt über akustische Töne oder aber typische Bewegungsmuster erfasst und bewertet werden. „Was uns fehlt sind vor allem biologische Daten“ meint der Geschäftsführer von MonitorFish, Dominik Ewald. Diese Daten sollen nun erstmals sowohl im Labormaßstab als auch im Betrieb durch die Projektpartner AWI und Fördegarnelen GmbH und der Erwin Sander Elektroapparatebau GmbH erarbeitet werden. Mit speziell entwickelten Filtern und Computerprogrammen lassen sich alle Tiere einzeln auch bei Trübungen bildlich erfassen und über eine auszuarbeitende Datenbasis der digitalen Größenerfassung auf Basis von Annotationen und künstlichem Lernprogrammen letztlich die Biomasse in allen Becken errechnen.

Die Projektpartner planen, nach zwei Jahren eine Software auf den Markt zu bringen die es Garnelenzüchtern in Zukunft ermöglicht effizienter zu füttern und letztendlich dadurch wirtschaftlicher zu produzieren und das Tierwohl zu optimieren.

Die Laufzeit des Projektes beträgt zwei Jahre. Projektpartner sind MonitorFish GmbH, die Erwin Sander Elektroapparatebau GmbH sowie Förde Garnelen GmbH & Co. KG. Koordiniert wird das Projekt vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI).

Gefördert von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurde am 04.02. offiziell mit dem Projekt „Digitalisierung der landgestützten Garnelenzucht in Deutschland mittels KI basierter Auswertung bildgebender & akustischer Systeme“ begonnen.

Aktuelles

Einen Podcast zum Projekt findet ihr hier.

Testversion für zu Hause

Eine Demoversion kann hier getestet werden. Auf dieser Seite könnt ihr ein eigenes Bild von euren Shrimps hochladen und deren Anzahl ermitteln lassen. Wer gerade keine Bilder und vielleicht noch nicht mal ein Becken mit Shrimps zur Hand hat, kann dafür auch eines unserer Fotos nutzen (Foto 1, Foto 2, Foto 3, Foto 4). Die Demonstrationsversion arbeitet aktuell nicht unter allen Farmwidrigkeiten mit hoher Zählgenauigkeit. Beispielsweise beeinträchtigen abweichende Belichtungen, Tiergrößen oder aber andere Smartphone Typen noch die Zählgenauigkeit. Daran wird noch gearbeitet.

Ein aktueller Artikel zu unserem MonitorShrimp-Projekt in der International Aquafeed von Dezember 2021 (Seite 42)

Praktikum – Bachelorarbeit - Masterarbeit

Im Projekt MonitorShrimp können Praktika und Abschlussarbeiten durchgeführt werden

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