Entwicklung einer berührungslosen Methode zur Entfernung von Ektoparasiten bei Lachsen in der Aquakultur

Lachs zählt zu den beliebtesten Speisefischen in Deutschland. Um den stetigen Bedarf an Fisch zu decken, wird Lachs inzwischen in großen Aquakulturanlagen auf dem Meer aufgezogen. Größter Produzent ist Norwegen, aber auch in Schottland, Irland und Chile sind Aquakulturanlagen für den Lachs zu finden.

Ein großes Problem bei der Aufzucht von Lachsen stellt die Lachslaus (Lepeophtheirus salmonis (Krøyer, 1837) dar. Ein Parasit, der sich in den eng besetzten Zuchtanlagen schnell verbreitet und dort die Lachse befällt. Bei hohem Infektionsdruck werden Tierwohl und Tiergesundheit der Fische stark beeinträchtigt was zu einem finanziellen Verlust von mehreren 100 Mio. Euro pro Jahr für die Züchter führen kann.

Neben dem wirtschaftlichen Schaden stellen die Netzkäfige in denen die Fische gezüchtet werden jedoch auch Infektionsherde dar von denen sich der Parasit auf die Wildbestände ausbreiten kann. Wildlachse, die sich in den Küstengewässern nahe der Lachsfarmen aufhalten, werden von den Läusen befallen und dadurch geschwächt. Die Kleinkrebse ernähren sich von Gewebe, Schleim und Blut der Fische und verursachen Wunden die sich infizieren und so zum Tod der Fische führen können.

Der Lachslaus Befall einer Zuchtanlage wird von den Farmern aufwändig behandelt und die bisher eingesetzten Methoden führen zu teils hohem Stress bei den Fischen. Neben der thermischen Behandlung, bei der die Lachse aus den Netzkäfigen heraus- und in ca. 30°C warmes Wasser hineingepumpt werden, kommen oft auch Chemikalien zur Abtötung der Lachslaus zum Einsatz. Bei falscher Dosierung kann der Behandlungseffekt jedoch abgeschwächt werden und man riskiert eine Resistenzbildung der Parasiten gegenüber des Wirkstoffs.

In dem Projekt Lachslaus soll deshalb gemeinsam mit den Partnern Micor GmbH, glammeier+john, Purima GmbH und dem TTZ-Bremerhaven ein neuartiges Verfahren zur Bekämpfung der Lachslaus entwickelt werden. Durch die Kombination von Infrarot-Licht und Ultraschall in einer Behandlungsstrecke sollen die Parasiten schonend und berührungslos von ihrem Wirt getrennt und anschließend aus dem Wasser gefiltert werden.

Ergebnisse

In dem Projekt sollte eine Behandlungsmethode für den Parasitenbefall von Fischen in Aquakulturanlagen entwickelt werden. Speziell die Lachslaus ist ein Hautparasit, der sich auf Zuchtlachsen ansiedelt. Durch die hohe Besatzdichte in den Aquakulturanlagen kann es dort zu starker Ausbreitung kommen und die Fische stark schädigen. Ziel des Projekts war es eine Behandlungsmethode für Fische zu entwickeln, die die Läuse vom Fisch und aus dem Wasser entfernt, aber keine negativen Auswirkungen auf die Fische hat. Dazu sollte eine Kombination von Infrarot Licht und Ultraschall Bestrahlung in einer speziellen Behandlungsanlage auf die Tiere einwirken. Die Laus sollte dabei vom Fisch abfallen und aus dem Wasser gefiltert werden. Im Weiteren sollte auch untersucht werden, ob die Behandlungsmethode auch auf weitere Fischarten und auf Indoor Aquakulturanlagen übertragen werden kann.

In den Laborversuchen wurde die Wirkung von Ultraschall im Wasser und Infrarot an der Luft auf speziell dafür herangezogene Läuse untersucht. Die besten Ergebnisse wurden mit einer Kombination von Infrarot und einem Ultraschallbad erzielt. Dabei konnte eine Auswirkung auf 80% der Läuse festgestellt werden. Parallel wurde auch die Wirkung der Behandlungsmethoden auf die Lachse untersucht, um die Grenzen der Intensität und Dauer der Behandlung bei den Fischen zu bestimmen. Hieraus ergab sich der Bedarf die Intensitäten für die Gesamtanwendung zu reduzieren.

In der Gesamtanwendung bei den Fischen konnten die aussichtsreichen Laborergebnisse jedoch nicht erreicht werden.