AWARE steht für Aquaponics from WAstewasters REclamation. Aufgrund der fortschreitenden Klimawandels wird die optimale Nutzung von Wasser auch in Europa immer wichtiger. Gerade im Mittelmeerraum ist es für Aquakultur- und landwirtschaftlicher Betriebe immer schwieriger, genügend Wasser für den Betrieb ihrer Anlagen zu bekommen. Eine bisher ungenutzte Quelle ist das gereinigte Wasser aus Kläranlegen. Hier setzt des AWARE-Projekt an. Mit speziell aufbereitetem Wasser aus einer lokalen Kläranlage soll eine Aquaponikanlage betrieben und die Produktion von unterschiedlichen Fisch- und Salatarten optimiert werden.

Gereinigten Abwässer aus Kläranlagen könnten eine wichtige und zuverlässige Wasserressource für Aquakultur- und Landwirtschaftsbetriebe in Trockengebieten sein. Damit ließe sich die Ernährungssicherheit in Europa und darüber hinaus stärken, die Verfügbarkeit von lokalen und hochwertigen Lebensmitteln verbessern und Lieferketten verkürzen. Es fehlt jedoch noch an Kenntnissen wie Abwässer sich so aufbereiten lassen, dass eine sichere Verwendung bei der Lebensmittelproduktion möglich ist. Auch Aspekte des Tierwohls sowie regulatorische Fragestellungen sollen im AWARE-Projekte beantwortet werden. 

Dafür wird in Castellana (Süditalien) eine Pilotanlage mit Biosphärengewächshäusern errichtet, in denen unsere Forschungspartner und das AWI die Eignung von gereinigtem Klärwasser bei der Haltung von Tilapien und unterschiedlichen Salaten testen werden. Tilapien eignen sich hier besonders für die klimatischen Bedingungen vor Ort und stellen vergleichsweise geringe Ansprüche an die Wasserqualität.  

Neben der Gewährleistung optimaler Wachstums- und Gesundheitsbedingungen für Tiere und Pflanzen sind weitere Ziele des Kooperationsprojekts:

• Einbindung politischer und regulatorischer Akteure - Zusammenarbeit mit politischen und regulatorischen Akteuren, um günstige Bedingungen für Aquakulturlandwirte zu unterstützen und zu erleichtern. Dadurch kann ein günstiges Umfeld geschaffen werden, das Wachstum, Innovation und Nachhaltigkeit in der Branche fördert.
• Verbesserung der Sichtbarkeit und Nachvollziehbarkeit der Forschung, um das Vertrauen in die Qualität und Nachhaltigkeit von Fisch- und Pflanzenprodukten zu stärken
• Bereitstellung relevanter Informationen über die Sicherheit und Qualität der verschiedenen Produktionsschritte, Nachhaltigkeitsaspekte sowie die Akzeptanz durch die Endkunden.