Die Gesamtmenge des Plastikabfalls im Meer lässt sich nur schwer beziffern. Zwar gibt es inzwischen viele wissenschaftliche Studien, in denen versucht wird, das Volumen oder Gesamtgewicht der Kunststoffe durch Müllzählungen auf See abzuschätzen und anschließend auf den gesamten Ozean hochzurechnen. Doch jede dieser Schätzungen hat Unsicherheiten.
Das liegt zum einen daran, dass die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen den Müll nur punktuell erfassen und dann auf das ganze Meer hochrechnen müssen. Zum anderen ist die Abschätzung der Kunststoffmengen schwierig, weil der Müll aus vielen verschiedenen Quellen ins Meer eingetragen wird, die sich nicht alle im Detail erfassen lassen. Er wird von Deponien und Klärwerken an Land ins Meer geweht. Er fließt über Kanäle und Flüsse in die Küstengewässer oder wird direkt im Meer verklappt. Hinzu kommen Schiffsabfälle oder Fischernetze.
Um die Müllmengen vollständig zu erfassen, müsste man sowohl das Mikroplastik, die treibenden Kunststoffe als auch jene Abfälle aufaddieren, die auf den Meeresgrund sinken. Das ist technisch schwierig und liegt auch daran, dass mangels internationaler Standards Angaben zu Müllmengen momentan häufig nicht vergleichbar sind.
Ein Forschungsteam hat deshalb einen anderen Ansatz gewählt und auf Basis von Produktionsdaten errechnet, wie viele Kunststoffabfälle weltweit anfallen. Es kommt zu dem Schluss, dass von dem jährlich an Land anfallenden Plastikabfall zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen ins Meer gelangen.