Will man die Menge des Abfalls im Meer in nennenswertem Maße reduzieren, sind fundamentale Veränderungen nötig. Ein Weg wäre es, vermehrt Kunststoffe einzusetzen, die komplett biologisch abbaubar sind. Zwar gibt es heute bereits kompostierbares Plastik, doch zersetzt sich dieses nicht immer restlos. Oft bleiben Mikropartikel oder Fasern übrig.
Eine andere Lösung ist ein radikaler Wandel unseres Konsumverhaltens. Derzeit nimmt die Produktion von Kunststoffen weltweit jährlich um circa 4 Prozent zu. Dieser Trend lässt sich nur dann umkehren, wenn die Industrie zum Beispiel Verpackungsmaterialien reduziert und die Verbraucher bewusst auf Kunststoff verzichten.
Die Forscher und Forscherinnen des AWI halten darüber hinaus die Umwelterziehung für besonders wichtig – so ist es essenziell, vor allem Kinder und Jugendliche über die Risiken des Plastikabfalls und Alternativen zum Kunststoff aufzuklären, um langfristig das Kaufverhalten der Menschen zu verändern.
Vor diesem Hintergrund sind auch internationale Müllsammelkampagnen sinnvoll. Zwar wird durch das Müllsammeln an den Küsten und Flüssen nur verhältnismäßig wenig Müll aus der Umwelt entfernt. Der pädagogische Wert solcher Aktionen aber ist sehr hoch. Ein anderes Beispiel ist in diesem Sinne auch die Kampagne „Fishing for litter“ („Müll fischen“), mit der sich Fischer in mehreren europäischen Ländern dazu verpflichtet haben, den Plastikmüll, der sich in ihren Netzen verfängt, nicht mehr ins Meer zurückzuwerfen, sondern an Land zu entsorgen.