Weltweit sind heute fünf große Meereswirbel bekannt, in denen sich der Kunststoffabfall während der vergangenen Jahre zu Garbage Patches verdichtet hat. Diese liegen im Atlantik, im Indischen Ozean und im Pazifik. Der größte von ihnen ist der Nordpazifikwirbel, der sich vom Äquator bis etwa zum 50. Breitengrad erstreckt – auf dem sich beispielsweise die russische Insel Sachalin befindet.
Zum Garbage Patch zählt allerdings nur jener Bereich im Zentrum des Wirbels, in dem der Plastikabfall hohe Dichten erreicht. Wo ein Garbage Patch beginnt, beziehungsweise welche Ausdehnung er exakt hat, ist schwer zu sagen. Letztlich müsste man an sehr vielen Stellen die Konzentration des Mülls im Wasser bestimmen. Doch selbst diese Dichtemessungen sind unsicher, da das Meer ständig in Bewegung ist. Strömungen und Winde können die Plastikteile auseinander driften lassen oder zusammentreiben.
Als sicher gilt heute, dass die Garbage Patches einen Durchmesser von mehreren 100 Kilometern haben. Nach Ansicht der AWI-Experten ist es letztlich irrelevant, wie groß die verschiedenen Garbage Patches sind. Fakt ist, dass sich der Müll in den Garbage Patches sammelt und dass diese Meeresregionen deshalb besonders betroffen sind.
Computer-Simulationen von Meeresströmungen deuten darauf hin, dass die Meereswirbel über kleinere Strömungen miteinander verbunden sind, und dass ein großer Teil des Mülls mit der Zeit mit diesen Strömungen in den Nordpazifikwirbel wandert. Damit, so wird derzeit vermutet, sammelt sich dort besonders viel Abfall. Des Weiteren zeigen Computer-Simulationen, dass es möglicherweise einen sechsten, kleineren Garbage Patch in der Barentssee nordöstlich Norwegens gibt. Diese Vermutung muss aber noch durch Untersuchungen vor Ort bestätigt werden.