Viele der im Wasser schwebenden Plastikteile treiben mit der Zeit auf das offene Meer hinaus. Die meisten von ihnen werden früher oder später von großen kreisenden Meeresströmungen eingefangen, den sogenannten Wirbeln. Einmal erfasst, wandert der Kunststoff immer weiter in die großen ozeanischen Wirbel hinein, sodass sich die Abfälle nach und nach in deren Zentren konzentrieren.
Aufgrund dieses Effekts hat die Müllmenge in den Zentren der Wirbel in den vergangenen Jahren so stark zugenommen, dass diese Gebiete heute auch als Garbage Patches (Müllflecken) bezeichnet werden. Anders als viele Bilder in den Medien suggerieren, treibt der Kunststoffabfall dort aber nicht dicht an dicht. Auf den ersten Blick sieht man auch in den Garbage Patches vor allem Wasser.
Wissenschaftliche Zählungen haben ergeben, dass selbst im Zentrum der Wirbel auf einer Fläche von einem Quadratkilometer durchschnittlich „nur“ etwa 50 bis 60 Plastikteile treiben. Dabei handelt es sich meist um ein bis zwei Zentimeter große Bruchstücke aus zerfallenen Kunststoffgegenständen. Das scheint auf den ersten Blick wenig Müll zu sein. Im Vergleich mit der Nordsee aber wird der Effekt der Müllkonzentrierung in den Garbage Patches deutlich: Obwohl die Nordsee sehr viel näher an Land und den Verschmutzungsquellen liegt, findet man dort durchschnittlich nur 30 bis 35 Plastikteile pro Quadratkilometer – also nur etwa halb so viel wie in den Garbage Patches, die mehrere 1000 Kilometer vom Land entfernt sind.