09. Dezember 2015
Online-Meldung

Warum gibt es keine Erwärmung im Inneren der Antarktis?

Bremer Wissenschaftler erforschen erstmals detailliert Sonderrolle des CO2
Kohnen-Station (Foto: Alfred-Wegener-Institut / Martin Leonhardt)

Die Erdoberfläche hat sich im Mittel in den vergangenen Jahrzehnten messbar erwärmt. Diese Erwärmung beruht zum größten Teil auf den anthropogenen Emissionen von CO2, die den natürlichen Treibhauseffekt verstärken. Beobachtungen zeigen aber, dass in der inneren Antarktis die Oberflächentemperatur in den vergangenen Jahrzehnten kaum oder gar nicht angestiegen ist.

Wissenschaftler der Universität Bremen und des Bremerhavener Alfred-Wegener Instituts haben die Besonderheit der Antarktis in Bezug auf den Treibhauseffekt mit Hilfe von Satellitenmessungen und Strahlungstransferrechnungen untersucht und in einem Artikel für die Fachzeitschrift „Geophysical Research Letters” veröffentlicht. Ihr wichtigstes Ergebnis: Eine Zunahme der CO2-Konzentration verstärkt hier den Treibhauseffekt nicht, was der genaue Gegensatz zum Rest der Welt ist. Hintergund hierfür ist laut der Studie, dass der Treibhauseffekt durch erhöhte CO2-Konnzentrationen nur dann verstärkt wird, wenn die Temperatur der Erdoberfläche höher ist als die Temperatur in höheren Luftschichten. Für die Hochlagen der Antarktis auf 3000 Metern ist es jedoch im Jahresmittel kälter als in der Stratosphäre. 

Weitere Informationen gibt es in dieser Pressemitteilung der Universität Bremen.

Originalstudie:

Holger Schmithüsen, Justus Notholt, Gerd König-Langlo, Peter Lemke, Thomas Jung. How increasing CO2 leads to an increased negative greenhouse effect in Antarctica. Geophysical Research Letters, in press, 2015. doi: 10.1002/2015GL066749

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