Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft
Kiel/Bremerhaven/Helgoland: Frische Brise für das Tauchzentrum der Biologischen Anstalt Helgoland: Schleswig-Holsteins Bildungs- und Wissenschaftsstaatssekretär Jost de Jager übergab heute (27. August) dem Direktorium des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft einen Förderbescheid über 850.000 Euro für die Modernisierung und den Ausbau dieser Forschungs- und Ausbildungsstätte. Mit den Mitteln aus dem Konjunkturprogramm II, die zu 75 Prozent aus Geldern des Bundes stammen, soll das Tauchzentrum der zum Alfred-Wegener-Institut gehörenden Biologischen Anstalt Helgoland modernisiert und international wettbewerbsfähig gemacht werden. „Damit können zukünftig auf Helgoland auch internationale Forschungstaucher ausgebildet werden. Nebenbei sind auch positive strukturelle Effekte für die Insel Helgoland insgesamt zu erwarten“, sagte Staatssekretär de Jager.
Über zwölf Millionen Euro investiert das Land Schleswig-Holstein aus den Konjunkturpaketen I und II in wissenschaftliche Einrichtungen in Norddeutschland. Mit den 850.000 Euro erhält das Forschungstauchzentrum eine vollständige Rundumsanierung. „Wir freuen uns sehr, unsere Forschungseinrichtungen ausbauen zu können und Helgoland damit als einen wichtigen Standort der Meeresforschung in Deutschland weiter zu entwickeln“, erklärt Prof. Dr. Karen H. Wiltshire, Direktorin der Biologischen Anstalt Helgoland. Aber auch der internationalen Wissenschaft wird die von September 2009 bis Juli 2010 geplante Modernisierung zu Gute kommen: „Wir können zukünftig neben eigenen verstärkt auch internationale Forschungstaucher auf Helgoland ausbilden”, so Dr. Philipp Fischer, der Leiter der Wissenschaftlichen Tauchbasis.
De Jager verwies auf die lange Tradition des Forschungstauchens in Helgoländer Gewässern und auf die berufsgenossenschaftliche Anerkennung der Forschungs¬tauchausbildung auf Deutschlands einziger Hochseeinsel vor fast 40 Jahren. „Wo kann man die besonderen Anforderungen und Fertigkeiten des wissenschaftlichen Tauchens, ohne das auch die moderne Meeresforschung nicht auskommt, besser erlernen als auf Helgoland? Die Kombination von exzellentem wissenschaftlichem Know-how und optimalen äußeren Bedingungen macht den Standort auch international äußerst konkurrenzfähig“, so der Staatssekretär. Mit über 1200 Tauchgängen pro Jahr sei die tauchergestützte Forschung bereits heute eine zentrale Methodik am Alfred-Wegener-Institut. Mit dem Ausbau und der Modernisierung des Tauchzentrums werde diese Zahl kontinuierlich steigen. „Wir rechnen damit, dass insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs aus dem In- und Ausland in den kommenden Jahren verstärkt nach Helgoland kommen wird, um dort das wissenschaftliche Tauchen zu erlernen“, so de Jager.
Die geplanten Arbeiten beinhalten neben der Sanierung der eigentlichen Gebäude auch die Modernisierung der technischen Ausstattung der Tauchbasis. So soll zum Beispiel der Einsatz von Mischgasen und so genannten Kreislaufgeräten neue Forschungsgebiete und Anwendungsmöglichkeiten erschließen. Das Alfred-Wegener-Institut wird damit seine führende Rolle auf dem Gebiet des wissenschaftlichen Tauchens weiter festigen.
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Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der sechzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.