Informationen zur Ausstattung, Lage und den Neubau der Forschungsstation Insel Samoylov bekommen Sie auf der Stationsseite.
Sibirien
Forschen am Außenposten der Zivilisation
Moderne Labore, ein großer Fuhrpark, eine beständige Internetverbindung: Inmitten der sibirischen Tundra erscheint die Forschungsstation Insel Samoylov wie der letzte Außenposten der Zivilisation. Sie bietet Forschern beste Voraussetzungen, um die Permafrostböden im Lena-Delta zu untersuchen - entweder direkt vor Ort oder auf den umliegenden Inseln. Gewinnen Sie hier einen Einblick in das Leben und Forschen an der Station. Sehen Sie woran AWI-Wissenschaftler in der russischen Arktis forschen und erfahren Sie von Stationskoordinatorin Dr. Anne Morgenstern wie die Forscher überhaupt an die Station gelangen, was sie dort erwartet, wie sie ihre Freizeit gestalten und mehr.
Einblicke ins Stationsleben
Bereits seit dem Jahr 1998 brechen jedes Jahr AWI-Wissenschaftler und ihre russischen Kollegen gemeinsam ins Lena-Delta auf. Als Station und als Basis für die Feldforschung diente ihnen hierfür lange ein hölzernes Gebäude mit dazugehöriger Waschküche und Sauna – bis im Jahr 2013 die hochmoderne Forschungsstation Insel Samoylov eröffnet wurde. Wie es sich seitdem auf der Station und in der Tundra lebt, wie man überhaupt auf die Insel Samoylov kommt und was den Neubau von der alten Station unterscheidet, erzählt Stationskoordinatorin Anne Morgenstern.
Anreise
Die Forschungsstation Insel Samoylov liegt inmitten des Lena-Deltas. Auf der Landkarte ist sie nur ein winziger Punkt in den Weiten der sibirischen Tundra, fernab von Städten, Flughäfen und gefestigten Straßen. Wie also kommen AWI-Wissenschaftler an diesen entlegenen Ort? Die Anreisemöglichkeiten sind vielfältiger, als man zunächst denken mag – der Hubschrauber ist nur eine davon.
Hauptsaison
Die wenigsten AWI-Wissenschaftler werden Zeugen davon werden, wie die Lena im Frühjahr zum Leben erwacht, sie ihre dicke Eisschicht, die sie im Winter bedeckte, aufbricht und gewaltige Eisblöcke an die Strände spült. Denn für die meisten Forscher geht es erst später im Jahr an die Forschungsstation Insel Samoylov. Eiskalt, kann es allerdings auch im Hochsommer werden – wenn sich auch durchaus mal die Möglichkeit bietet, in der Lena zu baden. Wie warm es im Sommer werden kann, erzählt Anne Morgenstern.
Alt und neu
Die alte Samoylov-Basis und ihre moderne Nachfolgerin liegen an der südlichen Küste der Insel Samoylov in unmittelbarer Sichtweite voneinander. Trennt sie geografisch nur einige hundert Meter, unterscheiden sich die beiden Stationen in ihrer Ausstattung jedoch um Welten. Während die Wissenschaftler in den Holzgebäuden der alten Station nur im Sommer und frühen Herbst wohnen konnten, erlaubt die neue Station einen Ganzjahresbetrieb – einer von vielen Unterschieden.
Feierabend
Konnten sich die Wissenschaftler vor der Eröffnung der neuen Station noch so fühlen, als seien sie fernab der Zivilisation, bringt die neue Internet-Verbindung den beruflichen Alltag aus Deutschland auch schnell in die Tundra. Für das wissenschaftliche Arbeiten hat das viele Vorteile, so können die Forscher noch schnell etwas recherchieren oder mit Kollegen in der Heimat sprechen. Das soziale Leben kann darunter jedoch auch schnell leiden – was schade ist, bei den vielfältigen Möglichkeiten seine Abende an der Station zu gestalten.
Galerie
Vielfältiger Permafrost
Mehr als 90 Prozent des Lena-Deltas sind von Permafrostböden unterlagert. Doch wie mächtig die gefrorene Schicht ist, wie sie entstanden ist und woraus sie besteht, das kann sich von Insel zu Insel unterscheiden. Das Lena-Delta lockt deshalb Permafrost-Forscher mit unterschiedlichsten Fragestellungen nach Sibirien. Zum Beispiel: Wie entstehen Eiskeile im Permafrost und was verraten diese über das Klima der Vergangenheit? Welcher Austausch findet zwischen den gefrorenen Böden und der Atmosphäre statt? Wie verändert sich die Temperatur und wie schnell taut der Permafrost? So verschieden wie ihre Fragen, sind auch die Arbeitsweisen der Forscher. Einigen AWI-Wissenschaftlern blicken wir deshalb in dieser Galerie einmal über die Schulter.