Meereismessbojen in der Arktis: Während der MOSAiC-Expedition liefern sie wertvolle Messdaten
Bojen sind unabhängige Messplattformen, die in den Weltmeeren dazu eingesetzt werden, eigenständig klimarelevante Daten aufzuzeichnen und diese per Satellit direkt an eine Basisstation zu senden. Sie werden insbesondere in den eisbedeckten Ozeanen der Polarregionen eingesetzt, um auch in den kalten und dunklen Wintermonaten an wertvolle Messdaten zu kommen. In dieser Zeit ist es nämlich für Schiffsexpeditionen und andere bemannte Missionen eine riesige Herausforderung, den extremen Bedingungen des (ant)arktischen Wetters zu trotzen. Es existieren eine Vielzahl verschiedenster Bojentypen, die die physikalischen und biologischen Eigenschaften der Atmosphäre, des Meereises und des darunterliegenden Ozeans messen können.
Diese Technologie wird insbesondere auch im Rahmen der einmaligen MOSAiC-Expedition eine immens wichtige Rolle spielen. Während die meisten teilnehmenden Forscher ihre Messungen auf einer Haupt-Eisscholle konzentrieren, werden bis zu 160 Messbojen in einem Umkreis von mehreren Dutzend Kilometern auf vielen anderen Eisschollen um dieses „zentrale Observatorium“ aufgebaut. Zur Installation dieses Bojennetzwerks wird FS Polarstern zunächst von einem zweiten Eisbrecher und mehreren Hubschraubern begleitet, mit deren Hilfe das internationale Forscherteam ihre Instrumente auf dem Eis aufbauen kann. Durch diese Daten erhoffen sich die Wissenschaftler, die Erkenntnisse ihrer Messungen auf der „Hauptscholle“ auf ein größeres Gebiet zu erweitern. Darüber hinaus erlaubt die noch nie dagewesene Anzahl parallel arbeitender Bojen, neues Wissen über die Bewegungen der Eisschollen zueinander zu gewinnen, um u. a. auch Klimamodelle zu verbessern.
Die Messergebnisse der Bojen können auf meereisportal.de live mit nachverfolgt werden (hier). Ab Oktober werden wir auch eine leicht bedienbare, interaktive Karte zur Verfügung stellen, um die Bojendaten noch schneller und einfacher auf meereisportal.de darstellen zu können.