21. April 2021
Online-Meldung

Ergebnisbericht Hightech-Forum 2019-2021

Innovationspolitik: Hightech-Forum weist den Weg für mehr Beteiligung, Nachhaltigkeit und Umsetzungsstärke
Ergebniskonferenz des Hightech-Forums (Foto: BILDSCHÖN / Boris Trenkel)

Das Hightech-Forum hat seine zentralen Empfehlungen für die künftige Innovationsstrategie in Deutschland veröffentlicht. Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung ist Mitglied des zentralen Beratungsgremiums der Bundesregierung zur Umsetzung der Hightech-Strategie 2025 und hat an dem Ergebnisbericht mitgewirkt. Das Gremium dringt auf die Förderung und Forderung von mehr Mut und Umsetzungsstärke im Dienst der Nachhaltigkeitsziele. Wichtig sei eine Stärkung des missionsorientierten Ansatzes. Ein breiter Innovationspakt soll helfen, mehr Ergebnisse der Spitzenforschung im großen Maßstab in die Anwendung zu bringen. Start-ups aus der Wissenschaft müssten ermutigt und erleichtert werden. Gezielte Deregulierung und mehr Experimentierräume seien ebenso notwendig wie effektive Beteiligungsformate.

Mithilfe von technologischen und sozialen Innovationen kann und muss Deutschland seine ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele erreichen, seine Widerstandsfähigkeit stärken und seine Zukunftskompetenzen ausbauen. Die 2018 begonnene missionsorientierte Innovationspolitik sieht das Hightech-Forum hierfür als wichtig an. Auf Grundlage der gemachten Erfahrungen, schlägt das Hightech-Forum eine ambitionierte Stärkung hinsichtlich der Beteiligung sowie der wirksamen Förderung und Governance von Missionen vor.

"Wir haben in Deutschland einige dringende Aufgaben vor uns, die verlangen, dass wir diese als “Missionen" denken und umsetzen. Dringende Ziele wie Klimaschutz und nachhaltiges Leben sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben und damit komplex - umso mehr müssen wir uns auf klare Schritte entlang überprüfbarer Lösungswege einigen. Vernetzung ist wichtig, zum Beispiel sollten die nationale Nachhaltigkeitsstrategie und die Hightech-Strategie verzahnt werden, und auch die Chancen der Transformation in internationaler Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftszonen in Asien und Afrika genutzt werden“, so AWI-Direktorin und Mitglied des Hightech-Forums Antje Boetius.

Mit Blick auf die Innovationsfähigkeit und technologische Souveränität Deutschlands wird betont, dass eine bessere Vorausschau und eine kritische Marktgröße bzw. Skalierung von Innovationen in Europa erreicht werden müsse. In einem Innovationspakt sollten sich Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu gemeinsamen Anstrengungen verpflichten. Angemahnt werden verbindliche Förderrahmen, die auf der Analyse vollständiger Technologie- und Kompetenzarchitekturen basieren. Flickenteppiche seien zu vermeiden.

Zudem werden Startups aus der Wissenschaft als zentrale Treiber für neue Technologien, den Strukturwandel und mehr Nachhaltigkeit hervorgehoben. Die Politik sollte stärkere Impulse für die Verbesserung der Gründungskultur setzen. Das Hightech-Forum fordert mit einer Initiative für Transferfreiheit ein neues politisches Narrativ, die Ausräumung von Zielkonflikten sowie ermutigende Rahmenbedingungen. Forschenden sollten mehr Anreize und Freiräume für die Zusammenarbeit mit Startups geboten werden.

Ergänzend zu den genannten Schwerpunktbereichen des Ergebnisberichts ist dem Hightech- Forum die gemeinschaftliche Entwicklung einer offenen, proaktiven und gleichzeitig vorsorgenden Innovationskultur in Deutschland ein sehr wichtiges Anliegen. Das Gremium organisierte zwei Stakeholder-Dialoge mit Vertreterinnen und Vertretern aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft.

Die daraus entwickelten Vorschläge wurden in einem ersten Ideenpapier der Beteiligten als Beitrag zur weiteren Diskussion im Ergebnisbericht festgehalten. Der Ergebnisbericht des Hightech-Forums fasst die bisherigen Beratungspapiere zusammen und legt zentrale Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Forschungs- und Innovationsstrategie der Bundesregierung vor.

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