24. September 2004
Pressemitteilung

Antarktisforscher kommen nach Bremerhaven

Treffen des Scientific Committee on Antarctic Research (SCAR) vom 3. bis 8. Oktober 2004
Vom 3. bis zum 8. Oktober tagen in Bremerhaven die Delegierten des internationalen Wissenschaftlichen Komitees für Antarktisforschung (SCAR). Die Ergebnisse und Vorschläge für neue Forschungsvorhaben und internationale Zusammenarbeit in der Antarktis, die aus der 28. wissenschaftlichen Konferenz des Komitees im Juli hervorgegangen sind, sollen nun diskutiert und verbindlich vereinbart werden. Dazu werden rund 100 Delegierte aus 31 Ländern im Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven sowie im Historischen Museum Bremerhaven erwartet.

Neben der wissenschaftlichen Tagesordnung wird ein vielfältiges Rahmenprogramm geboten. Ein besonderes Highlight ist das Chor- und Orchesterkonzert am 3. Oktober in der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche. Präsentiert werden die von Ralph Vaughan Williams komponierte „Sinfonia Antartica“ und Francis Poulencs „Gloria“. Die „Sinfonia Antartica“ entstand nach der Filmmusik zu „Scott of the Antarctic“, einem Film über die tragische Südpol-Expedition von Robert F. Scott. Sie ist eine Art symphonisches Gedicht, das die Schönheit aber auch die Gefährlichkeit der Antarktis beschreibt. Das Konzert beginnt um 18 Uhr.

Des Weiteren wird anlässlich des Delegierten-Treffens eine Kunstausstellung im Deutschen Schiffahrtsmuseum eröffnet. „Der Zauber der antarktischen Farben –The Magic of Antarctic Colours“ zeigt über 60 Pastelle des Künstlers David Abbey Paige. Paige war von 1933 bis 1935 Expeditionsmaler auf Admiral Byrds zweiter antarktischer Forschungsreise. Der Sohn des Malers, der Physiker David A. Paige jun., wird im Rahmen des SCAR-Delegierten-Treffens bei einer Vernissage zugegen sein. Die eigentliche Eröffnung findet am 6. Oktober um 19 Uhr statt. Die Ausstellung wird dann bis zum 5. Dezember in Bremerhaven zu sehen sein.

Im vergangenen Juli 2004 trafen sich mehr als 1100 Wissenschaftler und Logistiker zur 28. Konferenz des internationalen Wissenschaftlichen Komitees für Antarktisforschung im Messezentrum Bremen. Dort stellten Biologen, Physiker und Geologen ihre aktuellen Forschungsansätze und Ergebnisse vor und diskutierten über neue Projekte. Ein Schwerpunkt der weltweit größten Antarktiskonferenz war die Integration des wissenschaftlichen Nachwuchses in zukünftige Forschungsvorhaben. Das Komitee ist das wichtigste Gremium in der internationalen Antarktisforschung. Zur Konferenz der Delegierten entsendet jede beteiligte Nation zwei Vertreter.

SCAR fördert und koordiniert die weltweite Forschung in der Antarktis und gibt Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Antarktis-Vertragssystems und zum Schutz der antarktischen Umwelt. Zugleich arbeitet SCAR daran, bei Politikern, Medien und Öffentlichkeit Interesse für die Antarktis zu wecken und die gesellschaftliche Bedeutung der Antarktisforschung darzustellen. Das Komitee wurde 1958 als nichtstaatliche, internationale Organisation vom International Council for Science gegründet. Der amtierende Präsident ist der wissenschaftliche Direktor des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung, Prof. Dr. Jörn Thiede.

Bremerhaven, den 27. September 2004

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