Am 27. Juli haben die Überwinterer an der Neumayer-Station III erstmals seit dem 21. Mai wieder die Sonne gesehen. Offiziell endete die Polarnacht in der Atka-Bucht am 22. Juli 2015. 20 Meter pro Sekunde Wind verwehten den fallenden Schnee jedoch so stark, dass dem neunköpfigen Überwinterungsteam der Blick auf die Sonne noch einige Tage länger verwehrt blieb.
Stationsmetereologin Elke Ludewig hatte ihre Mitbewohner im Vorfeld schon schonend darauf vorbereitet, weiterhin nur eine mittägliche Dämmerung erleben zu können - kein wirklicher Unterschied zur vorangegangenen Polarnacht. Denn auch wenn die Sonne während der Wintermonate nicht über den Horizont klettert, dämmert es über die Mittagszeit und es herrscht keine komplette Dunkelheit.
Am 27. Juli um 11:10 Uhr UTC war es dann aber doch endlich soweit: Bei klarem Wetter konnten die Überwinterer die Sonne über den Horizont steigen sehen.
Seitdem geht es rasant aufwärts mit der Tageslänge: Von anfänglich lediglich zwölf Minuten ist die Tageslänge innerhalb einer Woche bereits auf über drei Stunden gestiegen (http://dateandtime.info). Ab 15. November herrscht dann Polartag, an dem die Sonne permanent über dem Horizont steht. Das Foto hat Stationsleiterin Petra Gößmann-Lange am 27. Juli 2015 aufgenommen.