In den ersten Dezembertagen wurde die Kohnen-Station für diese Saison wieder in Betrieb genommen. Inzwischen sind die Expeditionsteilnehmer vollzählig. Bei Lufttemperaturen um die minus zwanzig Grad und sehr viel Sonnenschein sind alle wohlauf. Die Höhenanpassung, von null auf knapp dreitausend Meter in wenigen Stunden, haben wir ohne große Probleme geschafft.
Wir bohren jetzt seit dem 8. Dezember zwischen neun Uhr morgens und zehn Uhr abends und holen jeden Tag etwa um die zehn Meter Eis aus einer Tiefe von fast 1600 Metern. Das ist ein exzellenter Start. Der Bohrer funktioniert ausgezeichnet. Neben dem Bohren nehmen wir geplante Modifikationen am Gerät vor.
Im Augenblick ist es noch das Hauptziel, die Leute anzulernen. Das Bohrteam besteht aus elf Frauen und Männern, die in zwei Schichten arbeiten. Zehn weitere Personen sorgen für funktionierende Technik und warme Mahlzeiten.
Die Inklination (Neigung) des Loches ist im Bereich von 1° bis 1.5° und damit sehr gut. Die Bohrflüssigkeit, die das Loch offen halten soll, scheint auch richtig abgestimmt zu sein. In der nächsten Woche erwarten wir die Traverse von der Neumayer-Station.
Frank Wilhelms, 11.12.2003