Klimastadt Bremerhaven
Bremerhaven verändert sein Gesicht. Bremerhaven besitzt im Klima- und Ressourcenschutz herausragende Kompetenzen. Die Seestadt ist das deutsche Zentrum der Offshore-Windenergieindustrie. Mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik und der Hochschule Bremerhaven ist die Stadt ein Knotenpunkt der deutschen Klima- und Energieforschung. Das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost ist ein weltweit einzigartiges, wissenschaftliches Ausstellungshaus, das die komplexen Themen Klima und Klimawandel anschaulich und fühlbar vermittelt.
Die Stadtverordnetenversammlung Bremerhavens hat folgerichtig am 28. September 2007 beschlossen, das maritime Netzwerk im Bereich Klimaforschung als eigenständigen Schwerpunkt weiter zu entwickeln. Das Alfred-Wegener-Institut begleitet diesen Prozess seit Beginn und war federführend an der Erstellung der Konzeptstudie "Klimastadt Bremerhaven" beteiligt.
Um die Klimaschutzziele zu verwirklichen hat die Klimastadt Bremerhaven Arbeitskreise ins Leben gerufen. Sie sind zuständig für Einzel- sowie für Verbundprojekte und verhelfen zu einem einheitlich nachhaltigen Stadtbild. Das AWI arbeitet in zwei dieser Arbeitsgruppen mit: Bürgerinnen und Bildung sowie Wirtschaft/Wissenschaft. Weitere Informationen zur Klimastadt Bremerhaven und den Aktivitäten finden Sie hier...
Aktivitäten des Klimabüros im Rahmen des Projekts Klimastadt
Das Klimabüro für Polargebiete und Meeresspiegelanstieg am Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, die Hochschule Bremerhaven und das Projekt 3/4 plus der Surheider Schule haben sich gemeinsam dazu entschlossen, die Klimastadt Bremerhaven durch ein Projekt für die Klassen 3 und 4 der Grundschulen Bremerhavens zu fördern. Unterstützt wurde das Projekt durch die swb-Bildungsinitiative.
Ziel des Projektes ist es, die Themen Klima, Energie und Umwelt in Arbeitsaufgaben aufzugreifen und in den Kontext der Lebensumwelt der Schülerinnen und Schüler von Bremerhaven zu stellen. Bei der Konzeption der Aufgaben wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass die zu verwendenden Materialien nach Möglichkeit in jedem Haushalt vorhanden sind. Im Bremischen Schulgesetz aus dem Jahr 2009 ist formuliert, dass sich alle Bremischen Schulen zu inklusiven Schulen entwickeln sollen. Auch uns war wichtig, dass sich alle Schüler und Schülerinnen mit den Themen Klima und Umwelt auseinandersetzen können. Aus diesem Grund wurde eine einfachere Version der Aufgaben in der sogenannten „Leichten Sprache“ erstellt, in der die Texte vereinfacht wurden. Mit dieser Erweiterung wollen wir auch Kindern mit Lernschwierigkeiten die Chance geben, mit Spaß an das Thema Klimawandel heranzugehen. Unterstützt wurde die Übersetzung in die Leichte Sprache durch die Hochschule Bremerhaven und dem MARUM UNISchullabor Bremen.
Die Arbeitshandbücher in normaler und leichter Sprache können unter www.unsichtbarerfeind.de bestellt werden.
Im Rahmen des transdisziplinären Festivals „Odyssee : Klima“ des Stadttheaters Bremerhaven fand zusammen mit den Partnern des Projektes „Kurs Klimastadt Bremerhaven“ am 15.06.2013 der erste Klimastadttag auf dem Theodor-Heuss-Platz statt. In acht Zelten präsentierten sich verschiedene Institutionen, Organisationen und Projekte, um die BürgerInnen über den Klimawandel und nachhaltiges, umweltfreundliches Handeln zu informieren. Das Klimabüro für Polargebiete und Meeresspiegelanstieg des AWI war mit Informationsmaterial zu Klimaforschung und Meeresspiegelanstieg vertreten. Auch die neue Wissenschaftsplattform meereisportal.de wurde auf dem Klimastadttag vorgestellt, in der momentan eine seltene Winterexpedition der „Polarstern“ in der Antarktis mit Berichten und Bildern begleitet wird.
Jugendklimakonferenz am 10. November 2012 in Bremerhaven
Viele Kinder und Jugendliche wollen sich gerne mehr mit ihren Ideen und Vorschlägen in Sachen Klimaschutz einbringen. Häufig fehlt ihnen aber eine entsprechende Plattform, mit der sie sich Gehör verschaffen können. Um die politische Beteiligung der jungen Menschen zu stärken, soll nun in Bremerhaven ein Jugendklimarat gegründet werden. Damit die Jugendlichen von Anfang an in den Gründungsprozess eingebunden werden, fand auf Einladung von Umweltdezernentin Anke Krein am 10. September 2012 am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven eine Jugendklimakonferenz statt. Ziel der Konferenz war es insbesondere, Ideen zur möglichen Struktur und zu den Aufgaben des zukünftigen Klimarates zusammenzutragen.
Das Umweltschutzamt Bremerhaven wird bei der Gründung eines Jugendklimarates vom Stadtjugendring Bremerhaven, dem Klimahaus 8°Ost Bremerhaven, dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven Bus, der Deutschen Klimastiftung und dem Klimabüro für Polargebiete und Meeresspiegelanstieg unterstützt.
Weitere Informationen zur Jugendklimakonferenz und zum Jugendklimarat sind zu finden unter:
www.klimastadt-bremerhaven.info
Zeitungsartikel der Nordsee-Zeitung
"Es geht um die Zukunft"
"Unsere Stimme ist laut und nervig"
Das Thema "Klima" kann zum Markenzeichen der Stadt Bremerhaven werden. Dies ist die Essenz einer neuen Studie, die eine Projektgruppe unter Federführung des Alfred-Wegener-Institutes im Auftrag des Bremerhavener Magistrats erstellt hat. Bereits heute verfügt Bremerhaven über sehr viel klimaspezifische Kompetenz in Wissenschaft, Wirtschaft und Vermittlung. Auf 140 Seiten nennt die Studie zahlreiche konkrete Ansatzpunkte, wie eine glaubhafte Positionierung als Klimastadt gelingen kann.
Zur Pressemitteilung des Bremerhavener Magistrats und zum Download der Studie ...
Klimastadt Matinee – Versinkt Bremerhaven im Meer?
Beobachtungsdaten der vergangenen 100 Jahre zeigen deutlich, dass das Klima weltweit wärmer geworden ist. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist die globale Jahresmitteltemperatur um ca. 0,7 Grad Celsius angestiegen. Ein Anstieg des Meeresspiegels, die Zunahme von Extremwetterereignissen und länger anhaltende Hitzeperioden sind möglichen Folgen dieses vom Menschen verursachten Klimawandels.
Küstenstädte sind aufgrund ihrer geografischen Lage besonders stark vom Klimawandel betroffen und müssen sich zwangsläufig anpassen. Auch Bremerhaven, als größte Stadt an der deutschen Nordseeküste, muss sich aufgrund ihrer Lage im Mündungsbereich der Weser in die Nordsee auf den Anstieg des Meeresspiegels vorbereiten.
Wie passt Bremerhaven sich an den Klimawandel an? Diese und weitere Fragen wurden in einer von Radio Bremen moderierten Podiumsdiskussion am 20. Mai 2012 im Vortragssaal des Deutschen Schiffahrtsmuseum mit den Bürgerinnen und Bürgern Bremerhavens diskutiert werden. Dazu lud das Deutsche Schiffahrtsmuseum zusammen mit der Geschäftsstelle der „Klimastadt Bremerhaven“ und dem Klimabüro für Polargebiete und Meeresspiegelanstieg des AWIs, VertreterInnen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft ein, um Antworten auf die drängendsten Fragen der kommenden Jahrzehnte zu geben: Welches Klimaszenario hat die Stadt in Zukunft zu erwarten? Welche Anpassungspläne werden in Bremerhaven bereits umgesetzt, um sich den Folgen des Klimawandels zu stellen? Welche Programme gegen den Klimawandel hat die Politik bislang auf den Weg gebracht? Wie stellt sich die regionale Wirtschaft auf die Veränderungen ein?
Zeitungsartikel
Land unter in Bremerhaven (Nordsee-Zeitung, 19.05.2012)
Seestadt ist sicher - vorläufig (Nordsee-Zeitung, 21.05.2012)
Am Samstag den 27. Juni fand nun schon zum dritten Mal der Klimastadttag in der Fußgängerzone Bremerhavens statt. Ziel dieses Tages war es den Bürgerinnen und Bürgern Bremerhavens die Idee „Klimastadt Bremerhaven“ und die Themen Klima und Klimaschutz näherzubringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Fragen und Ideen mit Naturschützern, Verbänden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auszutauschen. Auch wurden neue Klimaschutzideen wie Upcycling-Mode und ein veganer Kuchenverkauf angeboten.
Das Klimabüro des Alfred Wegener Institutes informierte über die Forschungsarbeit des Instituts und stellte sich den Fragen von Interessierten rund um das Thema Klima. Für den Aha-Effekt sorgte dabei die Mitmachaktion „Wasserstapeln“ des AWIs bei der vor allem die Kinder spielerisch lernen konnten das Wasser je nach Temperatur und Salzgehalt eine unterschiedliche Dichte hat und sich damit übereinander stapeln lässt. Ebenfalls beliebt war ein Zirkulationsexperiment, bei dem die für das Klima entscheidenden Meeresströmungen und ihr Antriebsmechanismen greifbar wurden.
Das angebotene Programm wurde von kleinen wie großen Bremerhavenern begeistert angenommen und so wird es wohl auch im kommenden Jahr wieder einen Klimastadttag in Bremerhaven geben.
Mehr: klimastadt-bremerhaven.de/news/klimaschutz-in-bremerhaven/2015.06.15-dritter-klimastadttag
Sonne strahlt auf Klimastadttag
Klimastadttag in Bremerhaven | 3. September 2016
Schönes Wetter ist, wie allgemein bekannt, eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Veranstaltung im Freien und so nutzen viele Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, am Sonnabend, 3. September 2016 den von der Klimastadt Bremerhaven zum vierten Mal veranstalteten Klimastadttag zu besuchen. Gemeinsam mit mehr als ein Dutzend Partnerinstitutionen wurde ein vielfältiges Programm auf dem Platz vor der Großen Kirche in der Bremerhavener Fußgängerzone realisiert. Ziel des Klimastadttages ist es, die Bremerhavener Bürgerinnen und Bürger über klimafreundliches Handeln zu informieren und sie zu motivieren, selbst die Initiative zum Energiesparen zu ergreifen.
Blickfang am Stand des Klimabüros für Polargebiete und Meeresspiegelanstieg des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) waren zwei große rote Wetterballons, die zum Aufstieg von Radiosonden bzw. zur Messung von z.B. der Lufttemperatur und -feuchtigkeit in unterschiedlichen Höhen eingesetzt werden. Großes Interesse fanden die Informationen über meteorologische Messungen und über kontinuierliche Messzeitreihen von unterschiedlichen Klimaparametern, anhand derer sich die Klimaentwicklung in Arktis und Antarktis dokumentieren lässt. Ergänzt wurde das Informationsangebot durch Factsheets zu den Schwerpunktthemen des AWI, eine Arktis/Antarktis-Karte oder dem „Eisbär Bert“, der für die Wissensplattform „meereisportal.de“ wirbt.
Hauptattraktion im und vor dem Zelt des Klimabüros waren aber zweifelsohne zwei Stationen, an denen mit Pipetten, Reagenzgläsern und verschieden gefärbten „Wassermassen“ nach Herzenslust experimentiert werden konnte. So waren AWI-Praktikantinnen Cara Buschlinger und Annika Ritter pausenlos im Einsatz, um viele neugierige Kinder in die „Kunst des Wasserstapelns“ einzuweihen. Dabei kamen auch Erklärungen über die Bedeutung der verschiedenen Wasserschichten in den Ozeanen nicht zu kurz.
Begeistert waren die Kinder, einmal in einen richtigen Polaranzug zu steigen. Das warme Wetter machte diese Erfahrung jedoch zu einem wahrlich „schweißtreibenden Erlebnis“.