RAS Technologie
Am Zentrum für Aquakulturforschung beschäftigt sich die Arbeitsgruppe Aquakulturforschung mit der Entwicklung, Erprobung und Evaluierung von Technologien und Methoden für Rezirkulierende Aquakultur Systeme (RAS).
Ziel ist es, die Aquakultur von Süß- und Meerwasserorganismen in RAS stetig weiterzuentwickeln. Hierbei ist die zentrale Kompetenz die ökonomische und ökologische Optimierung von Anlagenkonzepten und deren Benutzerfreundlichkeit sowie die Verbesserung der Haltungsbedingungen und des Handlings für die entsprechenden Arten.
Hierfür werden bestehende Anlagenkomponenten optimiert, aber auch neue Systemkomponenten getestet und angepasst. Durch neue Steuerungstechniken sollen Arbeitsaufwand und Probleme in der Handhabung für Systemkomponenten verringert und deren Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Im Sinne des "Animal Welfare" werden aber auch tiergerechte Transportsysteme oder neuartige Sortiersysteme entwickelt und erprobt. Zusätzlich werden Konzepte entwickelt und getestet, welche Energie einsparen, Ressourcen besser nutzen und den Wasserverbrauch und die Menge an Abfallprodukten reduzieren.
Abgelaufene Projekte
Ziel des Projektes FiT ist es, durch die spezifische Verwendung moderner und kompakter Wasseraufbereitungstechnik die Wasserwasserqualität während des Lebendfischtransportes zu verbessern und dadurch einen schonenderen und wirtschaftlicheren Transport unter Berücksichtigung der Lebensmittelsicherheit und –qualität zu ermöglichen.
Die Arbeitsgruppe Aquakulturforschung des AWI bearbeitet das Projekt gemeinsam mit den Partnern Zordel Fischhandels GmbH und dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) - Institut für Fische und Fischereierzeugnisse Cuxhaven (IFF).
Die Aquakulturforschung am AWI, das ttz Bremerhaven, und die Firma SubCTech GmbH entwickeln ein neues Steuer-Modul für Denitrifikationsfilter in Aquakulturanlagen.
Das neue Steuer-system soll helfen, Zeit und Geld zu sparen. Herkömmliche, kombinierte Technologien zur Steuerung der Wasserqualität in Aquakulturanlagen müssen aufwendig aufeinander abgestimmt und manuell überwacht werden. Durch den Einsatz des neuen Moduls sinkt der Aufwand dafür erheblich. Besteht heute noch die Gefahr, dass es bei fehlerhaften Einstellungen des Bio-Filters im schlimmsten Fall zum Fischsterben kommt, wird dies zukünftig verhindert, indem die Wasserwerte permanent erfasst und automatisch optimiert werden.
Die Arbeitsgruppe Aquakulturforschung des AWI bearbeitet das Projekt gemeinsam mit den Partnern Ratz Aqua & Polymer Technik und der Hochschule Bremerhaven.Ziel des Projektes „AcOMaCS“ ist die Steigerung der ökologischen und ökonomischen Effizienz geschlossener Kreislaufsysteme durch das Recycling von partikulären Abfallstoffen. Grobe Partikel, die mechanisch separiert werden, sollen mit einer Ozonbehandlung aktiviert und anschließend im Denitrifikationsbiofilter als Kohlenstoffquelle eingesetzt werden.
Die angestrebte Produktentwicklung fokussiert sich auf den Stickstoff im Prozesswasser, der vorrangig gelöst als Ammonium (NH4) vorliegt und entsprechend der umgebenden hydrochemischen Bedingungen zum in der Aquakultur unerwünschten und allgemein für Wasserorganismen schädlichen Ammoniak (NH3) dissoziieren kann. Klassischer Weise wird daher bei Indoor-Fischfarmen mit biologischen Verfahren zur Wasseraufbereitung (Nitrifikation und Denitrifikation) gearbeitet. Bei dieser Form der biologischen Aufbereitung geht bislang jedoch der aus dem Wasser abgeschiedene Stickstoff ungenutzt in die Atmosphäre verloren. Das Hauptziel der Produktentwicklung soll daher neben der Reduktion und Elimination im Haltungsprozess die Rückgewinnung und Wiedernutzbarmachung dieses Wertstoffs sein. Erreicht werden soll dies mit Hilfe einer innovativen Membrandestillationsanlage zur Stickstoff-Rückgewinnung aus Indoor-Fischfarmen.