"Silicic acid Decline Effect on Marine Arctic Ecosystems" SiDe-EFFECT (2021-2026)

Der vom Menschen verursachte Klimawandel verändert den Ozean in bisher unvorstellbaren Größenordnungen. Eine der offensichtlichsten Veränderungen ist der rapide Rückgang des arktischen Meereises in den letzten zwei Jahrzehnten. Dies hat direkte Auswirkungen auf die arktischen Mikroorganismen, da mehr Licht zur Verfügung steht und die Nettoprimärproduktivität (NPP) in einigen Gebieten steigt. Doch auch in einer eisfreien Arktis wird die NPP nicht unbegrenzt zunehmen. Die Menge an Nährstoffen, die zu Beginn des Frühjahrs in der euphotischen Zone verfügbar ist, bestimmt weitgehend die Gesamtmenge der jährlichen Neuproduktion. Darüber hinaus führt die Erwärmung der Ozeane zu Veränderungen in der winterlichen Mischschicht im Nordatlantik, wodurch die Menge an Kieselsäure, die in den Arktischen Ozean gelangt, in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist. Dies wird sich auf die Kohlenstoffaufnahmekapazität der Primärproduzenten und die Zusammensetzung ihrer Gemeinschaften auswirken, was wiederum kaskadenartige Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Zooplanktons, die Fischerei und den Kohlenstoffexport haben wird.

Ziel des SiDe-EFFECT-Projekts ist es, die Folgen des Rückgangs der Kieselsäure für das marine Ökosystem der Arktis und die dafür verantwortlichen Mechanismen zu verstehen.

Um zu verstehen, wie sich der Klimawandel auf den Arktischen Ozean auswirkt, werden wir neuartige und klassische Ansätze kombinieren, um die Physiologie des Phytoplanktons, die Artenvielfalt und die Interaktionen des Zooplanktons zu untersuchen und die Genauigkeit aktueller Modellprojektionen in unserer SiDe-EFFECT Hemholtz Young Investigator Group zu verbessern. Unser universitärer Partner ist die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, und wir arbeiten auch mit internationalen und nationalen Institutionen zusammen.