Schlick bindet Kohlenstoff

Forschungsprojekt zur Beeinträchtigung des Kohlenstoffkreislaufs in der Nordsee durch Klimawandel und menschliche Nutzung
[17. Mai 2024] 

In den vergangenen drei Jahren untersuchte das Verbundprojekt APOC unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, wie Klimawandel und menschlicher Nutzungsdruck den Kohlenstoffkreislauf in der Nordsee beeinträchtigen. Die Abschlussveranstaltung fand jetzt in Berlin statt, bei der es unter anderem ein Fachgespräch unter dem Motto „Schlick ist schick“ mit Vertretungen aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft gab. 

Das Verbundprojekt „Anthropogene Einflüsse auf den Kreislauf partikulären organischen Kohlenstoffs in der Nordsee“ (APOC) wurde im Rahmen des MARE:N-Programms „Ozeane unter Stress - Analyse der marinen CO2-Aufnahmefähigkeit“ und unter dem Dach des Forschungsrahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Forschenden um die Projektkoordinatoren Prof. Dr. Sabine Kasten, Sedimentgeochemikerin am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und Dr. Wenyan Zhang, Ozeanmodellierer vom Helmholtz-Zentrum Hereon untersuchten die Bedeutung feinkörniger Sedimente (Schlick) der Nordsee als Speicher partikulären organischen Kohlenstoffs (POC) und zur Festlegung von Kohlenstoff/Kohlendioxid und wie diese Ökosystemleistung durch den globalen Klimawandel und anthropogenen Nutzungsdruck beeinträchtigt wird. Weitere Beteiligte waren das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, die Universität Hamburg und das Meeresschutzbüro des BUND. 

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung, die am 14. und 15. Mai im Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolution und Biodiversitätsforschung in Berlin stattfand, gab es unter anderem ein vom BUND organisiertes Fachgespräch, bei dem die folgenden Fragen im Vordergrund standen: Welche aktuellen Forschungsergebnisse gibt es? Wie kommen wir vom Wissen ins Handeln? Was braucht es noch an Forschung? Brauchen wir zukünftig Klimaschutzgebiete bzw. Kohlenstoffschutzgebiete in der Nordsee und der Ostsee? Wie können solche Klima- bzw. Kohlenstoffschutzgebiete umgesetzt und eingerichtet werden? Wie kann der Transfer aus der Wissenschaft in die Politik und der Dialog zwischen den beteiligten Gruppen verbessert werden? Teilnehmende des Fachgesprächs waren (Foto v.l.n.r.): Sabine Kasten (AWI), Sebastian Unger (Meeresbeauftragter der Bundesregierung, BMUV), Daniel Schneider (MdB, SPD, Sprecher des Parlamentskreises Meerespolitik), Ute Wilhelmsen (DAM), Nadja Ziebarth (Leiterin des Meeresschutzbüros des BUND), Silke Inselmann (Moderatorin, Widserve)

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